Schutz vor Umweltauswirkungen

Als Produzent von Kupfer und anderen Nichteisenmetallen sind wir uns unserer Verantwortung für die Umwelt bewusst. Wir haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, Ressourcen zu schonen und eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Dies gilt nicht nur für unsere eigenen Prozesse, sondern auch entlang der Wertschöpfungskette (siehe Menschenrechte).

Der Vorstand des Bereichs Operations und die Leitung des Konzernumweltschutzes sind für die strategische Ausrichtung des Umweltschutzes im Konzern verantwortlich. Die Umweltaufgaben an den jeweiligen Produktionsstandorten (siehe Standorte und Mitarbeiter) werden von Umweltschutzbeauftragten wahrgenommen.

Die Grundsätze unserer „Unternehmensleitlinien Umweltschutz“ geben den Rahmen für die Sicherung unserer konzernweit einheitlichen Umweltschutzstandards vor. Sie sind in der Konzernrichtlinie Umweltschutz verankert. Wir haben uns konzernübergreifende Ziele im Umweltschutz gesetzt. An den Produktionsstandorten setzen wir entsprechend lokale Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele um. Überwacht und gesteuert wird die Umweltleistung anhand von Umweltkennzahlen, die regelmäßig an den Produktionsstandorten erfasst und von externen Prüfern verifiziert werden.

Die wesentlichen Vorschriften für unsere Produktion sind in den behördlichen Genehmigungen festgelegt. Die Basis bilden z. B. die europäischen Regelwerke zu Immissionen, Emissionen, Wasser, Abfall, Störfällen bzw. deren Umsetzungen in nationales Recht sowie die europäische Chemikalienverordnung REACH.

Der Großteil unserer Standorte hat Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 bzw. EMAS  implementiert (siehe  Zertifizierungen nach Standorten). An den Standorten Hamburg und Lünen sind diese Teil des integrierten Managementsystems für Qualität, Umweltschutz, Energie und Arbeitssicherheit. Im Berichtszeitraum wurden die Zertifizierungen durch Überwachungsaudits oder Rezertifizierungen bestätigt.

Neben der Erfüllung der rechtlichen Anforderungen verbessern wir mithilfe der Managementsysteme unsere Umweltleistung. Sie helfen uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen und bei Abweichungen von Zielvorgaben Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Wir informieren unsere Mitarbeiter kontinuierlich über umwelt- und energierelevante Themen und schulen sie entsprechend. Außerdem werden regelmäßig Störfall- und Notfallübungen durchgeführt, deren Ablauf wir dokumentieren und auswerten.

Unsere Maßnahmen zahlen sich aus: Die spezifischen Staubemissionen für den Bereich der Primär-  und Sekundärkupfererzeugung konnten gegenüber dem Basisjahr 2000 um 95 % vermindert werden. Die Emissionsminderungsprogramme der letzten Jahre werden fortgesetzt. Neben der Minderung der Luftemissionen haben wir zudem im Bereich des Gewässerschutzes deutliche Verbesserungen erreicht: Die Emissionen von Metallen in Gewässer im Bereich der Kupfererzeugung konnten wir seit dem Jahr 2000 von 7,2 auf 1,1 g/t erzeugten Kupfers senken. Dies entspricht einem Rückgang um 85 %.

Anfang 2019 veröffentlichte die Umweltbehörde in Hamburg, dass an der Messstelle Veddel 2018 eine Überschreitung des Zielwerts für Arsen im Feinstaub der Umgebungsluft festgestellt wurde. Wir haben in unserem Werk in Hamburg, wie auch in den Jahren zuvor, die zugehörigen und vorgeschriebenen Begrenzungen aller für den Betrieb unserer Anlagen erlaubten Emissionen eingehalten und deutlich unterschritten. Gleichwohl werden wir durch weitere Emissionsminderungsmaßnahmen aktiv dazu beitragen, dass die Zielwerte an der Messstelle Veddel selbst bei ungünstigsten klimatischen Bedingungen (wie im Jahr 2018) unterschritten werden.

Der Dialog mit Behörden und der Öffentlichkeit ist uns wichtig. Daher engagieren wir uns auch in öffentlichen Projekten. Beispielsweise beteiligen wir uns seit 2013 am EU-Projekt zur Ökobilanzierung (Umweltfußabdruck) von Organisationen und Produkten, dem „Organisational Environmental Footprint“ und dem „Product Environmental Footprint“. Im Jahr 2018 wurden die beiden Pilotprojekte durch Verabschiedung der Ergebnisse durch die offiziellen Gremien erfolgreich abgeschlossen. Auch an der nächsten Phase zum Umweltfußabdruck planen wir uns zu beteiligen und unsere Erfahrungen einzubringen. Darüber hinaus haben wir eine Lebenszyklusanalyse für Kupfer-Kathoden durchgeführt und die Ergebnisse in der Umwelterklärung der Aurubis AG veröffentlicht. Die Zahlen zeigen, dass der Fußabdruck der Aurubis-Kathoden geringer ist als der der durchschnittlichen Kathode der Mitglieder der International Copper Association (ICA)1.

1 ICA - International Copper Association: Copper Environmental Profile, Sept. 2017.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2018/19

  • Konzernweite Einführung der Norm ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme
    Im Geschäftsjahr 2018/19 waren zwölf Standorte nach ISO 14001 zertifiziert (siehe  Zertifizierungen nach Standorten).
  • Reduzierung spezifischer Metallemissionen in Gewässer bei der Multi-Metall-Produktion durch standortspezifische Projekte und Einzelmaßnahmen
    Status 2018: Reduktion um 52 % (Zielwert 40 % bis 2022, Basisjahr 2012)Eine Maßnahme zur Reduzierung der Metallemissionen in Gewässer wurde beispielsweise am Standort Pirdop mit der Installation eines neuen Sandfilters in der bestehenden Behandlungsanlage für industrielle Abwässer begonnen. Die Inbetriebnahme wird Ende 2019 erwartet. Damit sollen die Emissionen von ungelösten Stoffen reduziert werden.
  • Reduzierung spezifischer Staubemissionen in die Luft bei der Multi-Metall-Produktion durch standortspezifische Projekte und Einzelmaßnahmen
    Status 2018: Reduktion um 13,4 % (Zielwert: 15 % bis 2022, Basisjahr 2012)Beispielsweise wurde am bulgarischen Standort Pirdop eine neue Anlage zur Kühlung der Konverterschlacke in Töpfen gebaut. Die Inbetriebnahme wird Ende 2019 erwartet. Dieses Projekt trägt zur weiteren Reduzierung der diffusen Emissionen bei.
  • Reduzierung spezifischer SO2-Emissionen in die Luft durch geplante standortspezifische Projekte und Einzelmaßnahmen
    Die oben genannte neue Anlage zur Kühlung der Konverterschlacke in Pirdop trägt auch zur Reduktion der SO2-Emissionen bei.

Kennzahlen:

Spezifische Emissionen bei der Kupfererzeugung

in g/t erzeugten Kupfers201820172016201520142013
Staubemissionen 1635660555552
Metallemissionen in Gewässer 21,111,111,31,8
1 Die Kennzahlen beziehen sich auf die Standorte der Kupfererzeugung, d. h. auf die primäre und sekundäre Kupferproduktion an den Standorten Hamburg, Lünen, Olen und Pirdop.
2 Wir beziehen uns in der Berichterstattung auf die direkt in Gewässer einleitenden Standorte der Kupfererzeugung. Dies sind Hamburg, Olen und Pirdop. In Lünen wird das Abwasser nach Behandlung auf dem Werksgelände in die öffentliche Kanalisation abgeleitet.

Zertifizierungen nach Standorten

StandortEMASISO 14001ISO 50001ISO 9001IATF 16949EfbVISO 45001/ OHSAS
180013
Hamburg, Zentrale (DE)   
Lünen (DE)  
Pirdop (BG)    4
Olen (BE)     
Emmerich, Deutsche Giessdraht (DE)    
Avellino (IT)   
Fehrbellin, CABLO (DE)   
Nersingen/Straß, CABLO (DE)   
Hamburg, E. R. N. (DE)   
Röthenbach, RETORTE (DE)      
Hamburg, Peute Baustoff (DE)   √ 1   
Buffalo (USA)     
Zutphen (NL)    
Pori (FI)    
Stolberg (DE)    
Stolberg, Schwermetall (DE) 2  
1 Für den Vertrieb von Eisensilikatgranulat zur Herstellung von Strahlmitteln.
2 Nicht im Mehrheitsbesitz von Aurubis (Beteiligung 50 %).
3 Ebenfalls nach OHSAS 18001 zertifiziert: das Schneidcenter in Dolný Kubín.
4 Ab dem 01.10.2019 gültig.

Erläuterung:
EMAS: System mit Vorgaben an Umweltmanagementsystem.
ISO 14001: Norm für Vorgaben an Umweltmanagementsystem.
ISO 50001: Norm für Vorgaben an Energiemanagementsystem.
ISO 9001: Norm für Vorgaben an Qualitätsmanagementsystem.
IATF 16949: Norm für Vorgaben an Qualitätsmanagementsystem der Automobilindustrie, basiert auf ISO 9001.
EfbV: Verordnung über Entsorgungsfachbetrieb (Zertifikat in DE).
ISO 45001: Norm für Vorgaben an Arbeitssicherheitsmanagementsystem.
OHSAS 18001: Norm für Vorgaben an Arbeitssicherheitsmanagementsystem.