Geschäfts- und Ergebnisentwicklung Aurubis-Konzern

Geschäftserwartung

Wir haben im Geschäftsjahr 2018/19 verschiedene Initiativen und Einzelmaßnahmen angestoßen, um Aurubis weiter zu stärken. Wir bündeln diese innerhalb unserer Strategie „Growth, Efficiency & Responsibility“, mit der wir die Vision 2025 erreichen wollen. Aurubis verfügt über führende Marktpositionen in vielen Bereichen – diese wollen wir langfristig weiter ausbauen.

Mit der Akquisition der spanisch-belgischen Metallo-Gruppe, die noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Europäische Kommission steht, wollen wir unser externes Wachstum weiter vorantreiben. Das Unternehmen ist auf die Verarbeitung von nicht organischen niedrigmetallhaltigen Recyclingrohstoffen spezialisiert. Mit dem Zukauf würden wir unser Metallportfolio insbesondere in Bereichen wie Nickel, Zinn, Zink und Blei ergänzen. Nach Zustimmung durch die Kartellbehörden und dem Closing planen wir, die Integration im Geschäftsjahr 2019/20 voranzutreiben.

Die Metallo-Akquisition würde uns auf unserem Weg zu einem Multi-Metall-Konzern unterstützen. Damit verbunden berichten wir seit 2017/18 neben Informationen über unsere Kupferprodukte auch die Verkaufsmengen von Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn, der Metalle der Platingruppe sowie Nebenmetalle. Auch in Zukunft planen wir, durch interne und externe Projekte weiterzuwachsen.

Nachdem die Europäische Kommission im Februar 2019 einen Verkauf des Segments FRP untersagt hat, prüfen wir derzeit verschiedene strategische Optionen für die Veräußerung des Segments. Die Voraussetzung für die Darstellung des Segments als nicht fortgeführte Aktivitäten gemäß IFRS 5 ist weiterhin gegeben.

Für das Geschäftsjahr 2019/20 sind folgende geplante Wartungsstillstände vorgesehen:

An unserem Standort in Hamburg (Deutschland) haben wir im Oktober und November 2019 einen geplanten gesetzlich vorgeschriebenen Wartungsstillstand durchgeführt. Dieser wird unser Ergebnis nach aktuellen Planungen mit rund 34 Mio. € belasten.

An unserem Standort in Lünen werden wir im April und September 2020 einen geplanten gesetzlich vorgeschriebenen Wartungsstillstand durchführen. Dieser wird unser Ergebnis nach aktuellen Planungen mit rund 11 Mio. € belasten.

Ergebniserwartung

Zu unserem Geschäftsmodell gehört, dass unser Ergebnis quartalsweisen Schwankungen unterliegt. Dies hat saisonale Gründe, kann aber auch durch Störungen bei Aggregaten oder in den Betriebsabläufen verursacht sein. Gerade das 1. Quartal eines Geschäftsjahrs zeichnet sich durch saisonale Besonderheiten aus, zu denen beispielsweise eine zurückhaltende Ordertätigkeit bei Kunden oder Veränderungen in den Rohstofflieferungen zählen.

Die künftige Entwicklung und Prognose der Aurubis AG decken sich mit der für den Aurubis-Konzern getroffenen Gesamtaussage.

Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/20 erfolgt auf Basis folgender Prämissen:

  • Wir erwarten, gestützt auf Branchenprognosen, eine stabile Kupfernachfrage. Die Produktnachfrage aus dem Automobilsektor wird voraussichtlich weiterhin gedämpft sein.
  • Das Niveau für die Jahresverträge 2020 am Markt für Kupferkonzentrate wird mit Blick auf den Referenzabschluss aus November 2019 voraussichtlich deutlich unter dem aus 2019 liegen.
  • Für Altkupfer und Schwefelsäure bleibt die Marktentwicklung im Geschäftsjahr 2019/20 wegen der Kurzfristigkeit des Geschäfts schwer prognostizierbar.
  • Die Aurubis-Kupferprämie wurde auf 96 US$/t für 2020 festgesetzt (Vj. 96 US$/t).
  • Wesentliche Teile unserer Einnahmen sind US-Dollar-basiert. Im Rahmen unserer Hedging-Strategie mildern wir daraus resultierende Risiken ab.
  • Unser Effizienzsteigerungsprogramm mit dem bisherigen Fokus auf die Hebung von konzernweiter Effizienzen werden wir 2019/20 in ein Programm überführen, welches einen deutlichen Fokus auf Kosteneinsparungen hat. Ziel ist es, sowohl der Inflation als auch erwarteten schwächeren Konjunktur- und Marktbedingungen mindestens entgegenzuwirken.
  • Für das Geschäftsjahr 2019/20 gehen wir in Summe von einer über dem Vorjahr liegenden Anlagenverfügbarkeit aus. Dies erwarten wir insbesondere aufgrund der getätigten Investitionen in unsere Standorte im Rahmen geplanter Wartungsstillstände.

Ab dem Geschäftsjahr 2019/20 ändern wir unsere Prognoseart von einer qualifiziert komparativen Prognose auf eine Intervallprognose. Die Intervallprognose ist die Angabe einer Bandbreite zwischen zwei Zahlenwerten. Die Anpassung verbindet eine hohe Transparenz in Bezug auf unsere zukünftige Entwicklung mit einem entsprechenden Korridor, der sowohl Unsicherheiten als auch Chancen innerhalb unseres Geschäfts Rechnung trägt. Im Zuge der neuen Prognoseart sehen wir für das Geschäftsjahr 2019/20 folgende Entwicklung voraus:

Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2019/20 ein operatives EBT zwischen 185 Mio. € und 250 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 8 % und 11 %.

Im Segment Metal Refining & Processing planen wir für das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem operativen EBT zwischen 230 Mio. € und 310 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 11 % und 16 %. Die Entwicklung des Segmentergebnisses wird u. a. von sich verschlechternden Marktbedingungen, insbesondere einem sich verengenden Marktes für Kupferkonzentrate, im Vergleich zum Vorjahr beeinflusst.

Im Segment Flat Rolled Products erwarten wir für das Geschäftsjahr 2019/20 ein operatives EBT zwischen 11 Mio. € und 15 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 5 % und 7 %. Nachdem das operative EBT im Berichtsjahr von einer Änderung der Definition des operativen Ergebnisses und einer Wertminderung auf die langfristigen Vermögenswerte des Segments negativ beeinflusst war (in Summe: 51 Mio. €), werden diese Effekte für das Geschäftsjahr 2019/20 nicht mehr erwartet.