Gesamtbewertung des Geschäftsjahrs 2018/19 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand

Im Geschäftsjahr 2018/19 belief sich das operative Ergebnis vor Steuern auf 192 Mio. €. Damit lag es deutlich unterhalb des Niveaus des sehr guten Vorjahrs (Vj. 329 Mio. €), in dem wir eines der besten Ergebnisse in der Geschichte des Aurubis-Konzerns erzielten. Der operative ROCE erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 8,6 % (Vj. 15,0 %).

Mit dem Geschäftsbericht 2017/18 veröffentlichten wir folgende Prognose: Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2018/19 ein moderat unter dem Vorjahr liegendes operatives EBT und einen leicht niedrigeren operativen ROCE als im Vorjahr. Am 26.04.2019 haben wir die Prognose angepasst: Die Aurubis AG erwartete seitdem ein deutlich unter dem Vorjahresniveau liegendes operatives EBT (Rückgang: > 15,0 %) und einen deutlich niedrigeren operativen ROCE (Rückgang: > 4,0 Prozentpunkte). Damit lagen im Berichtsjahr sowohl das operative Konzern-EBT als auch der operative ROCE innerhalb der angepassten Prognose.

Die Entwicklung des operativen EBT war wesentlich beeinflusst durch geplante und ungeplante Stillstände an unseren Hüttenstandorten. Diese führten insbesondere zu einem deutlich geringeren Konzentratdurchsatz und damit zu geringeren Schmelzlohneinnahmen. Darüber hinaus führte eine Änderung der Definition unseres operativen Ergebnisses zu einer dauerhaften Abwertung von Kupfervorratsbeständen in Höhe von 31 Mio. € im Konzern. Negativ auf das operative Ergebnis wirkten zudem eine Wertminderung von 20 Mio. € auf die langfristigen Vermögenswerte des Segments Flat Rolled Products (FRP) sowie Aufwendungen nach dem Stopp unseres Investitionsprojekts Future Complex Metallurgy. Des Weiteren belasteten gestiegene Energiekosten und eine schwächere Nachfrage nach Strangguss- und Flachwalzprodukten die Ergebnissituation im Berichtsjahr.

Positiv auf das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2018/19 wirkten sich ein gutes Metallmehrausbringen im 4. Geschäftsquartal und Edelmetallverkäufe durch die Ausnutzung der hohen Edelmetallpreise aus. Hinzu kamen höhere Schwefelsäureerlöse durch deutlich gestiegene Preise trotz stillstandsbedingt geringerer Produktionsmengen und positive Beiträge aus unserem Effizienzsteigerungsprogramm sowie eine Forderung gegen die Wieland-Werke AG aus dem untersagten Verkauf des Segments FRP.

Das operative EBT des Segments Metal Refining & Processing (MRP) lag im Berichtszeitraum mit 304 Mio. € unter dem des sehr guten Vorjahrs (Vj. 353 Mio. €). Die Geschäftsentwicklung des Segments MRP deckt sich im Wesentlichen mit der Beschreibung der Konzernentwicklung.

Das operative EBT des Segments FRP belief sich im Berichtszeitraum auf -47 Mio. € (Vj. 21 Mio. €). Wesentlich belastet wurde das operative EBT im Zuge der in der Konzernbetrachtung erwähnten Änderung der Definition des operativen Ergebnisses und einer Wertminderung auf die langfristigen Vermögenswerte des Segments FRP. Ohne diese Effekte wäre das operative Ergebnis vor Steuern leicht positiv (+4 Mio. €) gewesen.

Der operative Netto-Cashflow zum 30.09.2019 lag mit 272 Mio. € (Vj. 203 Mio. €) oberhalb des Vorjahres-Cashflows. Ursächlich hierfür waren insbesondere die Edelmetallverkäufe bei gestiegenen Preisen.

Die Eigenkapitalquote (operativ) lag zum 30.09.2019 bei 55,0 % (Vj. 55,5 %). Das Netto-Finanzguthaben zum 30.09.2019 betrug 139 Mio. € (Vj. 165 Mio. €). Damit ist die Bilanzstruktur des Aurubis-Konzerns weiterhin sehr robust.