Unternehmenssteuerung

Steuerungssystem

Die Unternehmenssteuerung verfolgt das maßgebliche Ziel, den Unternehmenswert des Aurubis-Konzerns zu steigern. Zu diesem Zweck soll über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Unternehmens erwirtschaftet werden.

Konzernsteuerungskennzahlen

Um im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung den mittel- und langfristigen finanziellen Erfolg zu messen, verwendet Aurubis die folgenden zentralen Steuerungsgrößen:

  • das operative Konzernergebnis vor Steuern = operatives EBT (Earnings before Taxes)
  • die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital = operativer ROCE (Return on Capital Employed) des Konzerns

Diese Kennzahlen werden dem Vorstand regelmäßig zur Verfügung gestellt und zur internen Steuerung eingesetzt. Auch die variable Vergütung des Vorstands und des Managements orientiert sich an diesen Kennzahlen.

Der Aurubis-Konzern berichtet nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die in der Vergangenheit erfolgte Änderung des IAS 2 auf eine ausschließliche Anwendung der FIFO- oder Durchschnittsmethode wurde vom Aurubis-Konzern für interne Steuerungszwecke nicht umgesetzt, um die aus der Bewertung nach der Durchschnittsmethode resultierenden Ergebnisvolatilitäten durch Metallpreisschwankungen zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Bewertungseffekte, die unseres Erachtens für das Verständnis der Geschäftstätigkeit sowie des Ergebnisses des Aurubis-Konzerns aus operativer Perspektive zu eliminieren sind. Darüber hinaus wurden Einmaleffekte aus Kaufpreisallokationen eliminiert, die ansonsten zu einer Verzerrung in der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Aurubis-Konzerns geführt hätten.

Die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von diesen Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können.

Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:

  • Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5;
  • Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert. Ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Kupfervorratsbestände eliminiert;
  • Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen.

Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung insofern verändert, als ausschließlich nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Kupfervorratsbestände eliminiert werden.

Dauerhafte Abwertungen und Zuschreibungen werden seit dem Berichtsjahr im operativen Ergebnis gezeigt und dienen einer besseren Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Diese Anpassung der Herleitung führt zum Bilanzstichtag zu einer Wertminderung in Höhe von 31 Mio. €. Eine entsprechende Anwendung im Vorjahr hätte zu keiner ergebniswirksamen Abwertung geführt.

Die ausschließlich redaktionelle Anpassung der Regelung zur Eliminierung von Effekten aus Kaufpreisallokationen führte weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr zu Veränderungen.

Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) operativ

in Mio. €30.09.201930.09.2018
   
Anlagevermögen ohne Finanzanlagen11.4851.450
Vorräte1.5321.549
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen390374
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände196191
– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen-818-904
– Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten-367-371
Eingesetztes Kapital(Capital Employed) zum Stichtag2.4182.290
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)192329
Finanzergebnis163
Ergebnis vor Ertragsteuern und Finanzergebnis (EBIT)208332
Beteiligungsergebnis At Equity 1011
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) – adjusted208342
   
Rendite auf das eingesetzte Kapital (operativer ROCE)8,6 %15,0 %
1 Seit diesem Berichtsjahr werden die At Equity bewerteten Anteile an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG einbezogen. Diese Anpassung soll die Darstellung der operativen Ertragskraft des Segments FRP verbessern. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Der operative ROCE bezeichnet das Verhältnis zwischen dem operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) und zuzüglich dem operativen Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar.

Korrespondierend zur Ermittlung des operativen Ergebnisses erfolgt die Herleitung des operativen Capital Employed durch die Bereinigung der Bilanzposten nach IFRS um die vorgenannten Effekte.

Überleitungen der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung von IFRS auf „operativ“ werden im Wirtschaftsbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt.