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Vorstandsvorsitzender Roland Harings zu Herausforderungen, Herangehensweisen und harten Entscheidungen.

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Unser Geschäftsmodell in Kürze und warum Recycling für uns als Ergebnistreiber immer wichtiger wird.

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GESCHÄFTSMODELL

Robust aufgestellt für nachhaltigen Erfolg

Aurubis ist heute breiter aufgestellt als je zuvor: Wir verarbeiten Metallkonzentrate, Altmetalle und metallhaltige Recyclingstoffe zu verschiedenen Metallen höchster Reinheit und Produkten für modernste Anwendungen. Christophe Koenig, Senior Vice President Commercial, über Minenpartner, Marktströme und darüber, warum Recycling als Werttreiber immer wichtiger wird.

„Stark vereinfacht, fußt unser Geschäft auf drei tragenden Säulen: der Verarbeitung von Rohstoffen aus der Minenindustrie, der Verarbeitung von Recyclingmaterial von Vorverarbeitern und der Elektronikindustrie sowie dem Produktgeschäft“, so Koenig. „Kern dieser einzigartigen Aufstellung innerhalb der Metallwertschöpfungskette ist der Einsatz von verschiedenen Metallströmen. Dabei wird jede der drei Säulen von verschiedenen Marktzyklen beeinflusst. Diese breite Aufstellung macht unser Geschäftsmodell robust und sichert so letztlich nachhaltige Ergebnisse.“

Foto: Christophe Koenig
Christophe Koenig ist Senior Vice President Commercial und koordiniert mit seinem Team den Einkauf der Rohstoffe und den Verkauf der Metalle für die Standorte.
Wir bevorzugen Minenpartner, die das gleiche nachhaltige Engagement für ihre nachgelagerte Wertschöpfungskette zeigen wie wir.Christophe Koenig
Konzentratgeschäft: Komplexität, Nachhaltigkeit und individuelle Lösungen im Fokus

Aurubis kauft Metallkonzentrate über sein globales Partnernetzwerk bestehend aus über 30 Minen und einigen Händlern weltweit. Das Unternehmen hat sich in seiner Strategie gegen ein direktes Engagement im Abbau von Metallerzen entschieden. Was manche als Nachteil empfinden würden, sieht Koenig als Stärke. „Die damit verbundene Unabhängigkeit und Flexibilität ermöglichen es Aurubis, einen optimalen Inputmix aus Standard- und komplexen Rohstoffen für seine Produktionsanlagen zu erstellen. So fokussieren wir uns auf unsere Kernkompetenz.“

Aurubis kann dank seines integrierten Hüttennetzwerks komplexe Konzentrate verarbeiten und seine Konzentratmischungen optimieren. Laut Koenig liegen die Vorteile sowohl für die Minen als auch für Aurubis auf der Hand: „Wir ermöglichen es unseren Minenpartnern, den Wert ihrer komplexen Metallkonzentrate zu erschließen, und Aurubis profitiert von einer höheren Marge dank der Lösungen, die wir für die Minenindustrie anbieten.“ Diese Kompetenz macht Aurubis zu einem gefragten Partner, wenn es darum geht, spezifische Antworten auf die Bedarfe der Minenindustrie zu entwickeln, beispielsweise mit Bezug auf die Konzentratqualität. Darüber hinaus rückt das Thema Nachhaltigkeit verstärkt in den Fokus. „Umwelt- und Gesellschaftsfragen nehmen nicht nur im Bewusstsein der Verbraucher kontinuierlich zu. Inzwischen schätzen auch immer mehr unserer Minenpartner einen verantwortungsvollen und umweltschonenden Geschäftsansatz. Es macht uns stolz, dass wir hier als Aurubis Maßstäbe in der Industrie setzen können!“

Aurubis vereinbart mit seinen Minenpartnern langfristige Lieferverträge, um die Kapazitätsauslastung seiner Anlagen zu sichern und damit Planungssicherheit zu erlangen. Das ist gleichzeitig eine Verpflichtung gegenüber den Partnern: „Wir fühlen uns langjährigen Partnerschaften verpflichtet und wir bevorzugen Minenpartner, die das gleiche nachhaltige Engagement für ihre nachgelagerte Wertschöpfungskette zeigen wie wir. Für uns heißt Nachhaltigkeit nicht nur Umweltschutz und soziale Verantwortung: Sie bedeutet auch, dass wir Partner schätzen, die langfristig denken und nicht nur kurzfristig Margen maximieren wollen.“

Recyclinggeschäft: Kreislaufwirtschaft befeuert das Ergebnis

Das Recyclinggeschäft hat sich als weiterer wichtiger Ergebnistreiber von Aurubis etabliert. „Vom hochkupferhaltigen Altmetall über Industrierückstände bis hin zu elektrischen und elektronischen Geräten, die am Ende ihrer Lebenszeit ihren Weg zurück zu uns finden: Wir sind einer der führenden Kupferrecycler weltweit“, so Koenig.

Heute verarbeitet das Unternehmen rund 700.000 t Recyclingmaterialien pro Jahr über seine Standorte hinweg. „Da uns das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt sind wir bestrebt, Lösungen für den wachsenden Recyclingmarkt anzubieten. Dank unserem Fachwissen und unserer Anlagen sind wir gut positioniert, um den Anforderungen des Recyclingmarktes gerecht zu werden.“ sagt Koenig.

Aurubis bietet zudem die Möglichkeit an, Produktionsrückstände oder Altkupfer von Kunden zu kaufen und dafür raffiniertes Kupfer zurückzuliefern. Dies wird meist über längerfristige Verträge geregelt und dämpft so die schwankende Verfügbarkeit des Altkupfers auf kurze Sicht. Diese sogenannten "Closing-the-Loop"-Verträge ermöglichen Aurubis zusätzliche Planungssicherheit.

Der Recyclingmarkt erlebt aktuell Veränderungen: Verschiedene Länderregulierungen, wie beispielsweise die Importbeschränkungen in China für bestimmte Altkupferqualitäten, verändern die globalen Marktströme. „Das Recyclinggeschäft wird als Ergebnistreiber für Aurubis immer wichtiger“, sagt Koenig.

FOTO:

(linkes Bild) Wertvolle Fracht: Am bulgarischen Standort Pirdop befördern wir Kupferkonzentrat via Förderband von seiner Lagerstätte zur Rohhütte.
(rechtes Bild) Aus Alt mach Neu: Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit an, Produktionsrückstände oder Altkupfer von ihnen zu kaufen und dafür raffiniertes Kupfer zurück zu liefern.

Das Recyclinggeschäft wird als Ergebnistreiber für Aurubis immer wichtiger.Christophe Koenig
Produktgeschäft: Wichtiger Auslass für produzierte Metalle und Ohr zum Markt

Das Produktgeschäft beinhaltet gleich mehrere Ergebnistreiber: Hier sind insbesondere die Herstellung und Vermarktung unterschiedlicher Kupferprodukte und anderer Metalle, der Verkauf von Schwefelsäure sowie der Verkauf von Nebenprodukten zu nennen. Laut Koenig ist das Produktgeschäft nicht nur eine wichtige Ergebniskomponente, es erlaubt dem Unternehmen zudem, im kontinuierlichen Austausch mit seinen Kupferabsatzmärkten und der nachgelagerten Industrie zu bleiben.

Aurubis verarbeitet die Mehrheit seiner Kupferkathoden zu Produkten wie Gießwalzdraht und Stranggussformaten. „Wir als Aurubis sind in ständigem Austausch mit unseren Kunden und besprechen ein breites Portfolio an Themen wie Materialspezifikationen, Zukunftstrends oder Aspekte der Nachhaltigkeit“, so Koenig.

Eine weitere Ergebniskomponente im Produktgeschäft ist die Schwefelsäure, ein Nebenprodukt der Konzentratverarbeitung, das hauptsächlich an Kunden der Düngemittel- oder chemischen Industrie veräußert wird. „In guten Jahren liefert das Schwefelsäuregeschäft einen attraktiven Ergebnisbeitrag für uns.“ Abhängig von den Inhalten in den verarbeiteten Kupferkonzentraten und Recycling­materialien bringt Aurubis zudem verstärkt weitere Metalle aus und veräußert diese über verschiedene Metall- und Edelmetall­märkte. „Aurubis-­Spezialisten überprüfen regelmäßig, ob das Unternehmen seine Zwischenprodukte weiterentwickeln sollte, um die Vermarktbarkeit sowie die beste Positionierung in der Wertschöpfungskette zu attraktiven Margen sicherzustellen.“

Koenig resümiert: „Die Stärke unseres Geschäftsmodells ist es, dass sich die wesentlichen Ergebnistreiber teilweise ausgleichen. So können wir mit der Volatilität verschiedener Marktpreise vergleichsweise gut umgehen. Und indem wir unser Recyclinggeschäft weiter ausbauen, arbeiten wir an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.“

FOTO: Säulen unseres Geschäfts