Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns

Um den operativen Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können, erfolgt ergänzend zur Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage nach IFRS die Erläuterung der Ertrags- und Vermögenslage auf Basis operativer Werte.

Seit dem Geschäftsjahr 2017/18 besteht für das Segment FRP eine Verkaufsabsicht. Deshalb sind wie im Vorjahr für das Segment FRP die besonderen Ausweis- und Bewertungsvorschriften des IFRS 5 zu berücksichtigen. Diese schließen u. a. einen aggregierten und gesonderten Ausweis des Konzernergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie einen aggregierten und gesonderten Ausweis der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden der nicht fortgeführten Aktivitäten in der Konzernbilanz ein. Ferner sind zusätzliche Anhangangaben zu tätigen (siehe Konzernanhang). Im Hinblick auf die Bewertung nach IFRS 5 sind unter anderem die planmäßigen Abschreibungen im Segment FRP sowie eine ergebniswirksame Fortschreibung von At Equity konsolidierten Anteilen am Gemeinschaftsunternehmen Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG im IFRS-Konzernabschluss auszusetzen.

Der Vorstand führt das Segment FRP weiterhin als operatives Berichtssegment und damit einhergehend wird die operative Finanzberichterstattung bis zum Zeitpunkt des Vollzugs der Verkaufstransaktion unverändert zur bisherigen Finanzberichterstattung fortgeführt.

Infolgedessen werden in der Überleitung von der IFRS-Berichterstattung zur operativen Berichterstattung die bilanziellen Auswirkungen aus IFRS 5 rückgängig gemacht.

In Bezug auf die Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden daher die Positionen der nicht fortgeführten Aktivitäten wieder separat ausgewiesen und für die Bewertung werden die planmäßigen Abschreibungen sowie die ergebniswirksame Fortschreibung der At Equity konsolidierten Anteile wie bisher berücksichtigt. Zur Darstellung des operativen Erfolgs des Aurubis-Konzerns werden anschließend die Bewertungseinflüsse im Vorrats- und Anlagevermögen bereinigt.

Zur Bereinigung der Bewertungseinflüsse im Vorratsvermögen aus der Anwendung des IAS 2 werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen ebenso eliminiert wie nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Kupfervorratsbestände. Darüber hinaus erfolgt die Bereinigung im Anlagevermögen um nicht zahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen.

In Bezug auf die Überleitung der Konzern-Bilanz werden die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden der nicht fortgeführten Aktivitäten wieder disaggregiert ausgewiesen und die Bewertungseffekte auf die betroffenen Bilanzpositionen wie bisher berücksichtigt.

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung des operativen Ergebnisses des Geschäftsjahrs 2018/19 und des Vorjahresvergleichszeitraums wieder.

Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

 12 Monate 2018/1912 Monate 2017/18
 
 
 Bereinigungseffekte Bereinigungseffekte 
 
in Mio. €IFRS aus fortgeführten Aktivitätennicht fortgeführten AktivitätenVorrätePPAoperativIFRS aus fortgeführten Aktivitätennicht fortgeführten AktivitätenVorrätePPAoperativ
           
Umsatzerlöse10.7631.1340011.89710.4241.2700011.694
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen180-7-940790-1-70-8
Andere aktivierte Eigenleistungen20000201900019
Sonstige betriebliche Erträge61100624320045
Materialaufwand-9.997-931380-10.890-9.464-1.039-330-10.536
Rohergebnis1.027197-56 01.1681.022232-4001.214
           
Personalaufwand-374-13100-505-352-13200-484
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen-125-2802-151-119-1403-130
Sonstige betriebliche Aufwendungen-254-5000-304-217-5100-268
Betriebsergebnis (EBIT)274-12-56220833435-403332
           
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen0-2200013-2011
Zinserträge4000430003
Zinsaufwendungen-18-200-20-16-200-18
Übrige finanzielle Erträge0000010001
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)260-16-54 219232246-423329
           
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag-69-219-2-54-59-1614-3-64
           
Konzernergebnis 191-18-35013826330-280265
Erläuterungen zur Darstellung und zu den Bereinigungseffekten finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns.

Ertragslage (operativ)

Das operative EBT des Geschäftsjahrs 2018/19 beträgt 192 Mio. € (Vj. 329 Mio. €) und leitet sich aus den fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten des IFRS-Ergebnisses vor Ertragsteuern wie folgt ab:

Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte der Aurubis-Konzern aus fortgeführten Aktivitäten ein IFRS-Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 260 Mio. € (Vj. 322 Mio. €). Das IFRS-Ergebnis vor Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten beträgt -16 Mio. € (Vj. 46 Mio. €).

Die bilanziellen Auswirkungen aus dem IFRS 5 sind zur Herleitung des operativen Ergebnisses rückgängig gemacht worden. Dementsprechend sind planmäßige Abschreibungen (-14 Mio. €) sowie die ergebniswirksame Fortschreibung der At Equity konsolidierten Anteile an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG (-2 Mio. €) in der Überleitung zum operativen Ergebnis wie bisher berücksichtigt worden.

Zur Überleitung zum operativen Ergebnis sind überdies Bewertungseffekte im Vorratsvermögen in Höhe von -54 Mio. € (Vj. -42 Mio. €) (Summe folgender Positionen: Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Materialaufwand und Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen) sowie Effekte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von 2 Mio. € (Vj. 3 Mio. €) bereinigt worden. Daraus ergibt sich ein operatives Ergebnis vor Steuern von 192 Mio. € (Vj. 329 Mio. €).

Das operative EBT war negativ beeinflusst durch:

  • Geplante und ungeplante Wartungsstillstände an Hüttenstandorten. Diese führten insbesondere zu einem deutlich geringeren Konzentratdurchsatz und damit zu geringeren Schmelzlohneinnahmen.
  • Die Änderung der Definition unseres operativen Ergebnisses, die zu einer dauerhaften Abwertung von Kupfer-Vorratsbeständen in Höhe von 31 Mio. € im Konzern führte.
  • Eine Wertminderung in Höhe von 20 Mio. € auf die langfristigen Vermögenswerte des Segments FRP
  • Gestiegene Energiekosten
  • Aufwendungen nach dem Stopp unseres internen Investitionsprojekts Future Complex Metallurgy (FCM)
  • Eine schwächere Nachfrage nach Strangguss- und Flachwalzprodukten

Positiv auf das operative EBT wirkten:

  • Ein im 4. Quartal gutes Metallmehrausbringen
  • Edelmetallverkäufe durch Ausnutzung der hohen Edelmetallpreise
  • Höhere Schwefelsäureerlöse durch deutlich gestiegene Preise, trotz stillstandsbedingt geringerer Produktionsmengen
  • Positive Beiträge aus unserem Effizienzsteigerungsprogramm
  • Eine Forderung gegen die Wieland-Werke AG aus dem untersagten Verkauf des Segments FRP

Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhten sich im Berichtszeitraum um 203 Mio. € auf 11.897 Mio. € (Vj. 11.694 Mio. €). Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf gestiegene Edelmetallpreise und -verkaufsmengen zurückzuführen. Gegenläufig wirkten geringere Absatzmengen bei Kupferprodukten.

Aufteilung Umsatzerlöse

in %2018/192017/18
   
Inland4034
Europäische Union3337
Übriges Europa44
Sonstige2325
   
Gesamt100100

Die Bestandsveränderung in Höhe von 79 Mio. € (Vj. -8 Mio. €) war durch den Aufbau von Kupfer- und Edelmetallbeständen bedingt.

Der Materialaufwand erhöhte sich korrespondierend zu den Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen um 354 Mio. € von 10.536 Mio. € im Vorjahr auf 10.890 Mio. €.

Andere aktivierte Eigenleistungen lagen mit 20 Mio. € (Vj. 19 Mio. €) leicht über dem Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 17 Mio. € auf 62 Mio. € (Vj. 45 Mio. €). Darin enthalten ist ein Ertrag aus der Bilanzierung einer Forderung in Höhe von 20 Mio. € aus dem untersagten Verkauf des Segments FRP an die Wieland-Werke AG.

Umsatzentwicklung nach Produkten

in Mio. €

In der Folge lag das Rohergebnis leicht niedriger bei 1.168 Mio. € (Vj. 1.214 Mio. €).

Der Personalaufwand stieg von 484 Mio. € im Vorjahr auf 505 Mio. €. Ursächlich waren Tarifsteigerungen sowie eine gestiegene Mitarbeiterzahl. Wir haben uns vor allem im Hinblick auf Zukunftsthemen personell verstärkt.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen lagen mit 151 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (Vj. 130 Mio. €). Enthalten sind außerplanmäßige Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen des Segments FRP in Höhe von 13,5 Mio. €.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 36 Mio. € von 268 Mio. € im Vorjahr auf 304 Mio. €. Darin enthalten ist eine aufwandswirksame Verbuchung der bisher aktivierten Projektkosten für das gestoppte Projekt FCM in Höhe von rund 30 Mio. €.

Somit belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf insgesamt 208 Mio. € (Vj. 332 Mio. €).

Die Verringerung des Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen resultiert im Wesentlichen aus einer außerplanmäßigen Wertberichtigung in Höhe von 6,5 Mio. €.

Die Netto-Zinsaufwendungen lagen mit 16 Mio. € leicht über dem Vorjahresniveau (15 Mio. €).

Nach Einbeziehung des Finanzergebnisses betrug das operative Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 192 Mio. € (Vj. 329 Mio. €).

Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verblieb ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 138 Mio. € (Vj. 265 Mio. €). Das operative Ergebnis je Aktie lag bei 3,08 € (Vj. 5,87 €).

Ertragslage (IFRS) aus fortgeführten Aktivitäten

Der Aurubis-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2018/19 ein Konzernergebnis in Höhe von 191 Mio. € (Vj. 263 Mio. €).

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €2018/19 IFRS2017/18 IFRS
   
Umsatzerlöse10.76310.424
   
Bestandsveränderungen/aktivierte Eigenleistungen20019
Sonstige betriebliche Erträge6143
Materialaufwand -9.997-9.464
Rohergebnis 1.0271.022
   
Personalaufwand -374-352
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -125-119
Sonstige betriebliche Aufwendungen-254-217
Betriebsergebnis (EBIT) 274334
   
Finanzergebnis-14-12
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)260322
   
Ertragsteuern -69-59
   
Konzernergebnis 191263

Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhten sich im Berichtszeitraum um 339 Mio. € auf 10.763 Mio. € (Vj. 10.424 Mio. €). Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf gestiegene Edelmetallpreise und -verkaufsmengen zurückzuführen. Gegenläufig wirkten geringere Absatzmengen bei Kupferprodukten.

Die Bestandsveränderung in Höhe von 180 Mio. € (Vj. 0 Mio. €) war durch den Aufbau von Kupfer- und Edelmetallbeständen bedingt. Darüber hinausgehend wirkten Bewertungseinflüsse aus der Anwendung der Durchschnittsmethode.

Andere aktivierte Eigenleistungen lagen mit 20 Mio. € (Vj. 19 Mio. €) leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Materialaufwand erhöhte sich korrespondierend zu den Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen um 533 Mio. € von 9.464 Mio. € im Vorjahr auf 9.997 Mio. €.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 18 Mio. € auf 61 Mio. € (Vj. 43 Mio. €). Darin enthalten ist ein Ertrag aus der Bilanzierung einer Forderung in Höhe von 20 Mio. € aus dem untersagten Verkauf des Segments FRP an die Wieland-Werke AG.

Es ergab sich ein leicht erhöhtes Rohergebnis in Höhe von 1.027 Mio. € (Vj. 1.022 Mio. €).

Die Veränderung des Rohergebnisses war, neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten, auch durch die Metallpreisentwicklung begründet. Die Anwendung der Durchschnittsmethode führt zu Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen. Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte Auswirkungen auf Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und damit auf das IFRS-Rohergebnis. Die Abbildung dieser Volatilität im IFRS-Rohergebnis ist nicht Cashflow-relevant und spiegelt auch nicht die operative Entwicklung von Aurubis wider.

Der Personalaufwand stieg von 352 Mio. € im Vorjahr auf 374 Mio. €. Ursächlich waren Tarifsteigerungen sowie eine gestiegene Mitarbeiterzahl. Wir haben uns insbesondere im Hinblick auf Zukunftsthemen personell verstärkt.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen lagen einhergehend mit höheren Investitionen in das Anlagevermögen mit 125 Mio. € über dem Vorjahresniveau (Vj. 119 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 37 Mio. € von 217 Mio. € im Vorjahr auf 254 Mio. €. Darin enthalten ist eine aufwandswirksame Verbuchung der bisher aktivierten Projektkosten für das gestoppte Projekt FCM in Höhe von rund 30 Mio. €.

Somit entstand ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von insgesamt 274 Mio. € (Vj. 334 Mio. €).

Die Netto-Zinsaufwendungen lagen mit 14 Mio. € leicht über dem Vorjahresniveau (12 Mio. €).

Nach Einbeziehung des Finanzergebnisses betrug das Ergebnis vor Ertragsteuern 260 Mio. € (Vj. 322 Mio. €).

Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verblieb ein Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 191 Mio. € (Vj. 263 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten lag bei 4,25 € (Vj. 5,81 €).

Vermögenslage (operativ)

Die Tabelle  Überleitung der Konzernbilanz gibt die Ermittlung der operativen Bilanz zum 30.09.2019 und zum 30.09.2018 wieder.

Die Bilanzsumme verringerte sich leicht von 4.077 Mio. € zum 30.09.2018 auf 4.059 Mio. € zum 30.09.2019. Unter anderem reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr der Zahlungsmittelbestand um 38 Mio. € von 479 Mio. € auf 441 Mio. €.

Das Eigenkapital des Konzerns verminderte sich um 27 Mio. € von 2.261 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahrs auf 2.234 Mio. € zum 30.09.2019. Der Rückgang war bedingt durch die Dividendenzahlung in Höhe von 70 Mio. € sowie die im sonstigen Ergebnis enthaltene Neubewertung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 94 Mio. €. Positiv wirkte sich das operative Konzernergebnis in Höhe von 138 Mio. € aus.

Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei 55,0 % gegenüber 55,5 % zum Ende des letzten Geschäftsjahrs.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verminderten sich stichtagsbedingt um 86 Mio. € von 904 Mio. € auf 818 Mio. €. Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 302 Mio. € zum 30.09.2019 ebenfalls leicht unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (314 Mio. €). Ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 127 Mio. € wird im Februar 2020 fällig und ist somit als kurzfristige Verbindlichkeit klassifiziert.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten dar.

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten

in Mio. €30.09.201930.09.2018
   
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten116248
Langfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing3333
Langfristige Finanzverbindlichkeiten149281
   
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten15030
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing33
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten15333
   
Finanzverbindlichkeiten302314

Überleitung der Konzernbilanz

 30.09.201930.09.2018 
  
  
 Bereinigungseffekte Bereinigungseffekte 
  
in Mio. €IFRS aus fortgeführten Aktivitätennicht fortgeführten AktivitätenVorrätePPAoperativIFRS aus fortgeführten Aktivitätennicht fortgeführte AktivitätenVorrätePPAoperativ
           
AKTIVA          
Anlagevermögen1.384 156 -11 -30 1.499 1.354 174 -13 -32 1.483 
Latente Steuern46 54 25 29 
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte29 31 28 30 
Vorräte1.728 265 -461 1.532 1.681 274 -406 1.549 
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte405 97 502 385 122 507 
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente421 20 441 461 18 479 
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte561 -561 590 -590 
           
Summe Aktiva 4.532 -17 -426 -30 4.059 4.502 -394 -32 4.077 
           
PASSIVA          
Eigenkapital2.593-17-316-262.2342.5661-281-252.261
Latente Steuern17014-110-47018816-113-784
Langfristige Rückstellungen35646004022543400288
Langfristige Verbindlichkeiten153100154281100282
Kurzfristige Rückstellungen43800513480042
Kurzfristige Verbindlichkeiten1.05791001.1481.017103001.120
Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten160-160000162-162000
           
Summe Passiva 4.532-17-426-304.0594.5021-394-324.077
Erläuterungen zur Darstellung und zu den Bereinigungseffekten finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns.  

Kapitalrendite (operativ)

Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten vier Quartale ermittelt.

Ursächlich für die deutliche Verschlechterung des operativen ROCE auf 8,6 % gegenüber 15,0 % in der Vergleichsperiode ist im Wesentlichen das rückläufige Ergebnis im Geschäftsjahr.

Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) operativ

in Mio. €30.09.201930.09.2018
   
Anlagevermögen ohne Finanzanlagen11.4851.450
Vorräte1.5321.549
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen390374
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände196191
– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen-818-904
– Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten-367-371
Eingesetztes Kapital(Capital Employed) zum Stichtag2.4182.290
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)192329
Finanzergebnis163
Ergebnis vor Ertragsteuern und Finanzergebnis (EBIT)208332
Beteiligungsergebnis At Equity 1011
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) – adjusted208342
   
Rendite auf das eingesetzte Kapital (operativer ROCE)8,6 %15,0 %
1 Seit diesem Berichtsjahr werden die At Equity bewerteten Anteile an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG einbezogen. Diese Anpassung soll die Darstellung der operativen Ertragskraft des Segments FRP verbessern. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Vermögenslage (IFRS)

Die Bilanzsumme erhöhte sich von 4.502 Mio. € zum Ende des vergangenen Geschäftsjahrs auf 4.532 Mio. € zum 30.09.2019. Neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Vermögenslage beschriebenen Effekten wirkten Bewertungseinflüsse aus der Anwendung der Durchschnittsmethode im Vorratsvermögen bestandserhöhend.

Bilanzstruktur des Konzerns

in %30.09.201930.09.2018
   
Anlagevermögen3130
Vorräte3837
Forderungen etc.1010
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente910
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte1213
   
 100100
Eigenkapital5757
Rückstellungen1210
Verbindlichkeiten2729
Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten44
   
 100100

Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 27 Mio. € von 2.566 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahrs auf 2.593 Mio. € zum 30.09.2019. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 191 Mio. €. Gegenläufig wirkten die Dividendenzahlung in Höhe von 70 Mio. € sowie die im sonstigen Ergebnis enthaltene Neubewertung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 94 Mio. €.

Insgesamt lag die Eigenkapitalquote bei 57,2 % gegenüber 57,0 % zum Ende des letzten Geschäftsjahrs.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten der fortgeführten Aktivitäten dar:

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten

in Mio. €30.09.201930.09.2018
   
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten116248
Langfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing3333
Langfristige Finanzverbindlichkeiten149281
   
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten15030
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing33
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten15333
   
Finanzverbindlichkeiten302314

Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 302 Mio. € zum 30.09.2019 leicht unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahrs (314 Mio. €). Ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 127 Mio. € wird im Februar 2020 fällig und ist somit als kurzfristige Verbindlichkeit klassifiziert.

Kapitalrendite (IFRS)

Die Steuerung des Konzerns basiert auf dem operativen Ergebnis. Der operative ROCE wird unter Kapitalrendite  erläutert.

Finanzlage des Aurubis-Konzerns

Die nachfolgende Kommentierung bezieht sowohl die fortgeführten als auch die nicht fortgeführten Aktivitäten ein.

Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Cashflows des Konzerns mit den kurz- und langfristigen Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Durch vorhandene Kreditmittel und Kreditlinien können Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung jederzeit überbrückt werden. Diese Schwankungen resultieren insbesondere aus dem operativen Geschäft und dienen im Wesentlichen der Finanzierung des Net Working Capital.

Die Entwicklung der Liquiditätsposition des Aurubis-Konzerns wird zeitnah und regelmäßig verfolgt. Die Steuerung und Kontrolle erfolgen anhand definierter Kennzahlen.

Die wesentliche Kennzahl für die Steuerung der Verschuldung bildet die Schuldendeckung, die die Netto-Finanzverbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten, vermindert um Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) ins Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA) setzt und darstellt, wie viele Perioden für eine Tilgung der bestehenden Finanzverbindlichkeiten aus den Erträgen des Unternehmens bei unveränderter Ertragslage benötigt würden.

Die Kennzahl „Zinsdeckung“ gibt Auskunft über die Abdeckung des Zinsergebnisses durch das EBITDA.

Langfristig soll eine ausgewogene Verschuldungsstruktur erreicht werden. Hierbei erachten wir eine Schuldendeckung von < 3 und eine Zinsdeckung von > 5 als ausgewogen.

Für die Steuerung des Konzerns verwenden wir das operative Ergebnis, dementsprechend stellen sich die operativen Finanzkennzahlen des Konzerns wie folgt dar:

Finanzkennzahlen des Konzerns (operativ)

 30.09.201930.09.2018
   
Schuldendeckung = Netto-Finanzverbindlichkeiten/EBITDA-0,4-0,4
Zinsdeckung = EBITDA/Zinsergebnis21,932,3
  

Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

Liquiditäts- und Finanzierungsanalyse

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zahlungsströme im Konzern. Sie macht deutlich, wodurch Zahlungsmittel generiert wurden und wofür sie verwendet worden sind.

Auch im Geschäftsjahr 2018/19 konnte ein guter operativer Netto-Cashflow in Höhe von 272 Mio. € (Vj. 203 Mio. €) erzielt werden. Ursächlich hierfür waren insbesondere die Edelmetallverkäufe bei gestiegenen Preisen.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 208 Mio. € (Vj. 143 Mio. €). Die gestiegenen Investitionen in das Anlagevermögen beinhalten im laufenden Geschäftsjahr Auszahlungen für das gestoppte Projekt FCM, für den geplanten Wartungsstillstand in Pirdop, für die Vorbereitung des geplanten Wartungsstillstands in Hamburg (Oktober 2019) und für den Neubau eines Innovations- und Ausbildungszentrums am Standort Hamburg. Im Vorjahr wirkte sich zudem der Verkauf einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie mit rund 8 Mio. € positiv auf den Cashflow aus Investitionstätigkeit aus.

Nach Abzug des Mittelabflusses aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 208 Mio. € vom Netto-Cashflow in Höhe von 272 Mio. € ergibt sich ein Free Cashflow von 64 Mio. € (Vj. 60 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit lag bei 102 Mio. € (Vj. 151 Mio. €) und beinhaltet im Geschäftsjahr 2018/19 im Wesentlichen die Auszahlung der Dividenden in Höhe von 70 Mio. €.

Zum 30.09.2019 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 441 Mio. € (zum 30.09.2018 in Höhe von 479 Mio. €) zur Verfügung. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente dienen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit wie auch der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten.

Mittelherkunft und -verwendung

in Mio. €

Das Netto-Finanzguthaben zum 30.09.2019 betrug 139 Mio. € (Vj. 165 Mio. €).

Netto-Finanzverbindlichkeiten im Konzern

in Mio. €30.09.201930.09.2018
   
Finanzverbindlichkeiten302314
– Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente441479
   
Netto-Finanzverbindlichkeiten (Minus = Guthaben)-139-165

Neben den liquiden Mitteln verfügt der Aurubis-Konzern über ungenutzte Kreditlinien und besitzt damit ausreichende Liquiditätsreserven. Parallel dazu setzt der Konzern auch den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoringvereinbarungen als außerbilanzielles Finanzierungsinstrument ein.