Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Als verantwortungsvoller Arbeitgeber ist es für Aurubis selbstverständlich, Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhalten und sie vor Unfällen und Krankheiten schützen.

Die Aufgabe von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Konzern ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, um jegliche arbeitsbedingte Unfälle und Erkrankungen zu vermeiden. Langfristig wollen wir unsere Vision Zero verwirklichen, sprich die Zahl arbeitsbedingter Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen auf null senken. Als mittelfristiges Ziel haben wir uns vorgenommen, die Anzahl der Arbeitsunfälle (Arbeitsunfalle mit mindestens einer ausgefallenen Schicht) pro 1 Mio. gearbeitete Stunden (Lost Time Injury Frequency Rate, LTIFR) bis 2022 auf ≤ 1,0 zu senken.

Die Konzernabteilung Group Health & Safety steuert die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz. Sie berichtet direkt an den Vorstand. Die Konzernabteilung legt neben der Konzernrichtlinie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz konzernweite Mindeststandards für Arbeitssicherheit in Form von Verfahrensanweisungen fest. Das Arbeitsschutzmanagement an den Standorten wird aktuell in Richtung ISO 45001 weiterentwickelt. Fünf Standorte (Avellino, Dolný Kubín, Pirdop¹, Pori und Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG) sind nach OHSAS 18001 bzw. ISO 45001 zertifiziert. Unser Arbeitssicherheitsansatz gilt für unsere Mitarbeiter, Leiharbeitnehmer und externe Dienstleister.

Die Standortleiter spielen eine zentrale Rolle für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Sie sind verantwortlich für die Einhaltung der geltenden Gesetze und Verordnungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, der entsprechenden Konzernrichtlinie und der geltenden Verfahrensanweisungen. Zudem sorgen sie für die Erfassung und Bewertung gesundheitlicher Gefährdungen sowie für die Umsetzung passender Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter.

Über ein von Group Health & Safety moderiertes Netzwerk stehen die Standorte im Austausch miteinander. Vorhandene Fachkenntnisse können so konzernweit genutzt werden. Zudem sind die Arbeitnehmervertreter in das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz eingebunden: Über die Berichtslinie an den Vorstand berichtet Group Health & Safety an den Gesamtbetriebsratsausschuss und den Europäischen Betriebsrat. Zu deren Ausschusssitzungen wird Group Health & Safety direkt eingeladen.

Unsere Gefährdungsbeurteilungen beziehen sowohl bestehende als auch zukünftige Arbeitsabläufe im Unternehmen mit ein. Dazu gehören neben Tätigkeiten im operativen Betrieb auch Abläufe für Wartung, Instandhaltung und Reparatur. Die Gefährdungsbeurteilungen umfassen Gefährdungen im Regelbetrieb, bei Sonderarbeiten und im Ereignisfall.

Die Gesundheitsgefahren und individuellen Anforderungen am Arbeitsplatz werden systematisch erfasst, beurteilt und dokumentiert. Die Gefährdungsbeurteilung folgt dem aktuellen Stand des Wissens unter Berücksichtigung von Art, Umfang und Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. Dauer der Einwirkung.

Unfälle werden systematisch nach technischen, organisatorischen und verhaltensbezogenen Ursachen untersucht. Wesentliche Inhalte von Unfalluntersuchungen, Ursachen und die daraus abgeleiteten Maßnahmen werden konzernweit kommuniziert. Darüber hinaus sind wir bestrebt, jeden Vorfall, auch ohne Personenschaden, zu melden und zu untersuchen.

Der Ofenbetrieb (Hitze, Schmelze), die Gefahrstoffe im Produktionsprozess, die Maschinenanlagen und die interne Logistik bergen die größten Unfallrisiken. Die Auswertungen zeigen jedoch, dass Unfälle, verbunden mit den zuvor genannten Risiken, nur selten zu verzeichnen sind. Häufigste Ursache für Unfälle sind mechanische Einflüsse, dabei hauptsächlich Stolpern, Rutschen, Stürzen und der Umgang mit handgeführten Werkzeugen.

Als präventive Maßnahmen zur weiteren Vermeidung von Unfällen wurde das Programm 10 Golden Rules aufgesetzt und in Pori, Emmerich und Stolberg Behavior Based Safety (BBS) eingeführt.

Mindestens jährlich werden die Mitarbeiter über die Restrisiken am Arbeitsplatz informiert sowie in die erforderlichen Vorsorge- und Schutzmaßnahmen unterwiesen und für die Themen sensibilisiert. Aktuelle Arbeitssicherheitsthemen werden in Sicherheitsgesprächen erörtert. Dies fördert die sichere Anwendung der Kenntnisse in der Praxis. Externe Dienstleister werden vor Arbeitsaufnahme in die Gefährdungen und Schutzmaßnahmen sowie Verhaltensregeln am jeweiligen Standort eingewiesen.

Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter werden Gesundheitschecks und in der Folge regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen angeboten.

Wir setzen uns außerdem für den präventiven Gesundheitserhalt der Mitarbeiter ein: Unser Angebot reicht von Grippeschutzimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen über Suchtprävention bis hin zur Unterstützung von Maßnahmen für das Herz-KreislaufSystem.

Wesentliche Maßnahmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 2018–2023 und Status Geschäftsjahr 2018/19

• Vorbereitung aller Standorte auf die Einführung der Norm ISO 45001 für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit (bis Geschäftsjahr 2019/20)
  Unser Standort in Avellino wurde Anfang 2019, der Standort Pirdop Ende September 2019 nach ISO 45001 zertifiziert und unsere Standorte in Pori, Dolný Kubín und die Schwermetall Halbzeugwerke sind bereits nach OHSAS 18001 zertifiziert.
  Um an den anderen Standorten für die Einführung der ISO 45001 vorbereitet zu sein, werden in Workshops die Anforderungen der ISO 45001 erläutert und Gap-Analysen durchgeführt, um festzustellen welche Abweichungen aktuell hinsichtlich der Anforderungen der Norm bestehen.
• Konzernweite Einführung des verhaltensbasierten Arbeitsschutzes (bis Geschäftsjahr 2020/21)
  Im Berichtszeitraum wurde der verhaltensbasierte Arbeitsschutz an unseren Standorten in Emmerich, Hamburg, Pori und Stolberg bereits eingeführt. Die für Oktober 2019 vorgesehene Kampagne zur Einführung von konzernweit gültigen 10 Golden Rules wird uns dabei unterstützen.

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